Unter dem Schutzbau wurden die Befunde von Haus 13 konserviert, um dem Besucher des Archäologischen Parks einen Eindruck von einer archäologischen Ausgrabung zu vermitteln.
Die deutlich erkennbare „Schieflage“ der Strukturen entstand durch den Einbruch alter Stollen des nahegelegenen Tonbergwerks.
Eine archäologische Grabung bedeutet immer kontrollierte Zerstörung, da das Denkmal nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr im Boden vorhanden ist. Aus diesem Grund ist eine
äußerst sorgfältige Dokumentation der Befunde (archäologische Strukturen wie Mauern, Gruben, etc.) notwendig, um die Strukturen zu einem späteren Zeitpunkt wissenschaftlich
auswerten und der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können.
Im Rahmen von archäologischen Ausgrabungen werden daher nicht blindlings Löcher „gebuddelt“, sondern es wird auf ein ausgeklügeltes System von Plana (Abträge) und Profilen
(Schnitte) zurückgegriffen, die eine Dokumentation aller Aspekte eines Befundes zulassen. Mit einem Planumsabtrag wird dem Verlauf einer archäologischen Schicht gefolgt und deren
horizontale Ausdehnung bestimmt. Mit einem Profil wird die vertikale Ausdehnung eines Befundes dokumentiert, außerdem werden stratigrafische Beobachtungen ermöglicht.
Die stratigrafische Bewertung archäologischer Befunde ist aus der Geologie entlehnt. Dort werden Bodenschichten im Bezug auf ihre Entstehung und Bedeutung untersucht. Einer
der stratigrafischen Grundsätze besagt, dass bei ungestörten Schichtenfolgen die untere Schicht älter als die aufliegende Schicht ist. In der archäologischen Anwendung ermöglicht die
Stratigrafie Aussagen zur Abfolge verschiedener Schichthorizonte. Im Bereich von Haus 13 konnte beispielsweise festgestellt werden, dass eine ältere Holzbauphase von einer jüngeren
Steinbauphase abgelöst wurde. In diesem Fall spricht man von relativer Chronologie. Für eine genaue zeitliche Einordnung der Holz- und der Steinbauphase (absolute Chronologie)
reicht ein Blick auf die Befunde nicht aus; ein archäologischer Befund kann nicht aus sich selbst heraus, sondern nur durch das darin enthaltene Fundmaterial (z.B. Münzen) datiert
werden. Aus diesem Grund ist die sorgfältige Trennung verschiedener Befunde und des darin enthaltenen Fundmaterials im Rahmen einer archäologischen Grabung besonders wichtig.