Bei den meisten Gebäuden im römischen vicus von Eisenberg handelt es sich um sogenannte Streifenhäuser.
Diese Bezeichnung beruht auf dem langrechteckigen Grundriss dieser Multifunktionsbauten, die mit der Schmalseite
entlang der Straße orientiert waren.
Direkt an der Straße lag eine als porticus bezeichnete Veranda. Dahinter schloss sich ein kombiniertes Wohn- und
Gewerbehaus an. Der vordere, der Straße zugewandte Bereich des Hauses war häufig unterkellert. In Eisenberg
fällt auf, dass die Keller nahezu ausschließlich „vorne rechts“ liegen. Teilweise gab es auch Keller im rückwärtigen
Bereich des Hauses, manche der Keller weisen Wandnischen mit bogenförmigem Abschluss auf. Die Hinterhausbereiche
konnten für unterschiedliche Dinge genutzt werden. In der direkten Umgebung des zentralen Platzes wurden
häufig Brunnen und Latrinenschächte erfasst, während im Osten des ergrabenen Siedlungsausschnittes in
Eisenberg Öfen und Werkbereiche bekannt geworden sind.
Die Häuser in Eisenberg wurden im 1. Jh. als hölzerne Pfostenbauten errichtet, die nahezu regelhaft ab dem 2.
Jh. durch Gebäude mit steinernen Fundamenten ersetzt wurden. Entlang der Längsachse des Hauses gesetzte
Pfosten lassen die Rekontruktion eines giebelständigen Satteldachs zu. Die Streifenhäuser im römischen vicus
von Eisenberg werden mindestens zweistöckigrekonstruiert. Inwieweit das Erdgeschoss und das
postulierte Obergeschoss in Stein ausgeführt wurde, muss aufgrund der Erhaltung der archäologischen
Strukturen offen bleiben. Denkbar wäre auch eine Holzständerkonstruktion auf einem steinernen
Fundament oder Halbgeschoss.